Herr Grundler, wie stellt sich der Markt für Wohnimmobilien dar?
Wohnimmobilien sind in den letzten 15 Jahren sehr gut gelaufen – was auch daran lag, dass dieser Markt in einem langen Aufholprozess war. Zurzeit erleben wir aber eine Korrektur des Marktes. Die zuvor niedrigen Zinsen hatten natürlich einen Push-Effekt, den es jetzt so nicht mehr gibt. Hinzu kommen die hohen Baukosten und die Energiekrise. Das macht es gerade vielen Privatleuten nahezu unmöglich, ins Eigenheim oder die selbstgenutzte Wohnung zu investieren. Auch institutionelle Anleger oder Projektentwickler, die mit hohem und günstigem Fremdkapital kalkuliert hatten, schrecken vor einer Investition zurück. Insofern ist da schon eine Zeitenwende im Immobilienmarkt eingetreten. Ob die Preise für Wohnimmobilien auch auf mittlere Sicht allerdings fallen, wage ich zu bezweifeln. Wir haben ja immer noch eine Ware, die knapp ist und in den nächsten zwei Jahren noch knapper werden wird, weil sehr viel weniger gebaut wird, als es eigentlich nötig und möglich ist.
Lohnt sich also die Investition in Wohnimmobilien noch?
Definitiv, und gerade für private Anleger!
Allerdings müssen sie – wie früher ja auch schon üblich – eine längere Anlagedauer in Betracht ziehen. Bis vor kurzem hat sich eine Investition in Wohnimmobilien schon nach wenigen Jahren gerechnet – das werden wir mittelfristig nicht mehr sehen. Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass Wohnimmobilien noch nie ein Spekulationsobjekt waren. Wer hier Geld hineinsteckt und sicherheitsorientiert ist, sollte eher in Zeithorizonten von zehn bis zwölf Jahren denken. Es wird ja auch eine Weile dauern, bis sich Mieterhöhungen durch die Lohn-Preis-Spirale wieder umsetzen lassen. Aber eine Investition in Wohnimmobilien ist immer noch eine Investition in einen Sachwert. Der Anleihen- und Aktienmarkt ist zurzeit unsicher, Festgeldanlagen lohnen sich kaum, selbst der Goldpreis lässt nach – wer investieren will, muss sein Kapital streuen und dafür eignen sich Immobilien nach wie vor hervorragend.
Was bietet Primus Valor privaten Anlegern?
Wir legen seit 15 Jahren geschlossene Immobilienfonds auf, aktuell den elften. Dabei konzentrieren wir uns auf Bestandsimmobilien. Dahinter steckt die Überlegung, dass wir für unsere Anleger von Anfang an Einnahmen über die Mieten generieren wollen – wir agieren also nicht nach dem Prinzip „kaufen, zehn Jahre warten und wieder verkaufen“ und sind dadurch unabhängig von Kaufpreisentwicklungen. Zentraler Bestandteil unserer Strategie ist, den Bestand aufzuwerten. Dafür setzen wir sehr stark auf die energetische Sanierung. Wir dämmen, ersetzen Fenster, sanieren Dächer und installieren Photovoltaikanlagen – und das schon lange, bevor das ein allgemeiner Trend war. Das hat nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Gründe. Durch die Aufwertung des Bestandes können wir die Kaltmieten erhöhen, ohne dass die Mieter das allzu stark merken, denn sie sparen ja an den Heizkosten – aktuell ein Riesenthema. In einem Objekt bieten wir den Mietern aktuell Solarstrom zur Selbstnutzung – das senkt deren Stromkosten und der Fonds erzielt Einnahmen über die Pachtgebühren, eine Win-Win-Situation. Zudem setzen wir auf Objekte in eher kleineren bis mittelgroßen Städten. Dort können wir mit niedrigeren Investitionskosten in den Markt einsteigen und unsere Fonds so auch für Privatinvestoren attraktiv machen, die mit kleineren Summen ab 10.000 Euro einsteigen möchten.