Risiken beherrschen

Die Redaktion befragt Akteure zu den aktuellen Themen im Risikomanagement.
Oktober 2018 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»USA und Brexit sorgen für ernste Unsicherheiten«

Jan Moritz Anke Wissenschaftlicher Mitarbeiter ; BvCM

Der Bundesverband Credit Management (BvCM) ist der Bundesverband der Credit Manager in Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen repräsentieren einen Forderungsbestand von etwa 930 Milliarden Euro. Seit 2012 erhebt der BvCM den CreditManagementIndex CMI®. Dieser ergibt sich aus den Risiko-Erwartungen von Credit Managern deutscher Unternehmen und eignet sich zur Früherkennung von Risiken in den Forderungsbeständen sowie zum Beurteilen von Entwicklungen in der Absatzfinanzierung.  Im August 2018 reduzierten sich die Erwartungen zum Zahlungsverhalten von deutschen und insbesondere internationalen Kunden nach einem Allzeithoch im Vorquartal. Gründe hierfür liegen in den Unsicherheiten durch die Strafzölle der Amerikaner auf deutsche Produkte sowie dem Brexit. Diese führen in der exportabhängigen deutschen Wirtschaft zu Erwartungen der Credit Manager, welche sich auch in abgeschwächten Umsatzprognosen und schwierigeren Forderungsrealisierungen widerspiegeln. Trotzdem geht man in Deutschland weiterhin von kontinuierlichem aber abgeschwächtem Umsatzwachstum aus.
 

www.credit-manager.de

Oktober 2018 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»Standfest mit einem guten Forderungsmanagement«

Kirsten Pedd Präsidentin; BDIU

Die Wirtschaft wächst, die Auftragsbücher sind voll, den deutschen Unternehmen geht es anhaltend gut – und ausgerechnet jetzt erscheint in der WirtschaftsWoche eine Sonderbeilage des in|pact media Verlags zum Management von Risiken. Braucht man dieses Thema überhaupt? Und ob! Auf jeden Aufschwung folgt der Abschwung. Schutzzölle, Brexit, Währungsturbulenzen – diese Handelshemmnisse werden deutsche Firmen nicht ohne Kratzer lassen. Welches Unternehmen wird Erfolg haben, wenn die Konjunkturdaten nicht mehr so beeindruckend ausfallen wie heute? Ich wage eine einfache Prognose: Standfest bleiben diejenigen, die über ein gutes Forderungsmanagement verfügen. Die darauf schauen, dass das Geld ihrer Kunden rechtzeitig fließt – und die mit externen Spezialisten wie Inkassodienstleistern ihre Mahn- und Zahlungsprozesse erfolgreich steuern. Warum das wichtig ist, zeigt ein Blick auf diejenigen, die am Markt scheitern. Einer der Hauptgründe für Insolvenzen ist – neben Managementfehlern – nicht sehr überraschend dieser: ein ungenügendes Forderungsmanagement. Die Mitgliedsunternehmen des BDIU unterstützen, Risiken zu bändigen und Firmen gegen Liquiditätsschwankungen zu stabilisieren.
 

www.inkasso.de

Oktober 2018 WirtschaftsWoche Risikomanagement

»Factoring wächst national wie international«

Dr. Alexander Moseschus Geschäftsführer ; Deutscher Factoring Verband

Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes sind im ersten Halbjahr 2018 um fast fünf Prozent auf 118,8 Mrd. Euro gestiegen. Die Kundenzahlen der Mitglieder des Verbandes stiegen immerhin um über 25 Prozent auf nunmehr 44.300 an, dies liegt sowohl am Neugeschäft als auch an der Aufnahme neuer Verbandsmitglieder. Das starke Neukundenwachstum ist ein Beleg dafür, dass sich Factoring auch bei kleinen und mittelständischen Kunden immer weiter etabliert. Das nationale Geschäft stieg im ersten Halbjahr weiter an; hier gab es ein Wachstum von 3,6 Prozent, auf mittlerweile 80,5 Mrd. Euro. Das internationale Geschäft ist sogar um 7,7 Prozent auf 38,3 Mrd. Euro gestiegen. Dass die deutsche Wirtschaft boomt, national wie international, macht sich damit auch am Factoring-Markt erfreulich bemerkbar. Diese Marktdaten sind repräsentativ für den gesamten deutschen Factoring-Markt: Nach jüngsten neutralen Untersuchungen bedienen die gegenwärtig 43 Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes knapp 98 Prozent des verbandlich organisierten Factoring-Volumens.
 

www.factoring.de