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September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

Nordkorea

Die Reaktion der Finanzmärkte nach den Drohszenarien der beiden Präsidenten Kim Jong-un und Donald Trump zeigte: Die Wirtschaft reagiert auf globale Konflikte äußerst sensibel. Der nordkoreanische Präsident hatte sich mit dem US-Präsidenten einen verbalen Schlagabtausch geliefert, der in beiderseitigen Angriffsdrohungen mündete. In Folge sackten die Indizes der wichtigsten globalen Finanzmärkte deutlich ab. Als klar wurde, dass den Drohungen keine Taten folgen würden, erholten sie sich wieder. Obgleich politischen Börsen wenig Nachhaltigkeit nachgesagt wird, sehen viele Risikoforscher in dem Konflikt zwischen den USA und Nordkorea eines der derzeit größten Risiken für die Ökonomie. Zugleich wird die Administration von US-Präsident Trump aufgrund ihrer protektionistischen Wirtschaftspolitik ebenfalls als Risiko betrachtet. Die US-Regierung möchte Handelsverträge neu verhandeln oder gleich ganz kündigen. Außerdem droht er Ländern und Unternehmen mit Strafzöllen.

September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

Wachstum

Das Wirtschaftswachstum in den Industrieländern wird nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in den nächsten sechs Monaten stabil bleiben. Diese Aussagen des so genannten Frühindikators gilt laut OECD für Japan, Kanada, den Euroraum und die USA. Weiteren Aufschwung zeigt der Indikator für Deutschland, Frankreich und China an, schwächeres Wachstum für Großbritannien. Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen. Der Frühindikator für den Euroraum blieb bei 104,4 (104,4) Punkten, während der Deutschlands auf 100,9 (100,7) Punkte anzog und Frankreichs auf 100,7 (100,6) Punkte. Chinas Index erhöhte sich auf 100,0 (99,7) Punkte. Unverändert blieben die Indizes Italiens, Großbritanniens und der USA mit 100,1, 99,6 und 99,7 Punkten.

September 2017 WirtschaftsWoche Risikomanagement

Automobil

Trotz der Skandale um manipulierte Abgaswerte und möglicher Absprachen zwischen deutschen Automobilherstellern sind die Wirtschaftsdaten der Konzerne hervorragend. Zugleich deuten erste Indikatoren darauf hin, dass sich das ändern könnte: Eine Studie der internationalen Marktforscher von YouGov ergab im August, dass das Vertrauen in die deutsche Automobilindustrie bei mehr als 40 Prozent der Deutschen erschüttert ist. 44 Prozent aller potentiellen Autokäufer halten es aktuell nicht für sinnvoll, ein Auto zu kaufen. Gut jeder Zehnte hat sogar den geplanten Kauf eines Autos verschoben. Offenbar ergaben die jüngsten Skandale zusammen mit den als mangelhaft empfundenen Reaktionen der Manager den sprichwörtlichen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat: 2015 noch hatte eine Umfrage von Infratest/Dimap ergeben, dass die manipulierten Abgaswerte von VW das Vertrauen der Deutschen in die Autoindustrie nicht nachhaltig erschüttert hätten.