Unternehmen und Investoren können heute gar nicht mehr auf Nachhaltigkeit verzichten«
Traditionell gibt es drei Faktoren, die bei der Kapitalanlage Berücksichtigung finden sollten: Rentabilität, Sicherheit und Liquidität. Gegenwärtig wird diskutiert, ob Nachhaltigkeit durchaus als vierte Dimension in der Kapitalanlage verstanden werden sollte. Denn das vielschichtige Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Nachhaltige Investments sind längst im breiten Anlageuniversum angekommen – auch wenn es ein Weg raus aus der Nische war.
Früher eher abgetan als Anlageklasse für radikale Ökos, die die Welt retten wollen – mitunter zulasten der Rendite –, können es sich Unternehmen und Investoren heute gar nicht mehr erlauben, auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Sie müssen nachweisen, dass sich ihre Anlagen nicht negativ auf Umwelt und Gesellschaft oder soziale Belange auswirken. So fordert eine EU-Richtlinie ein, dass größere Unternehmen in Deutschland und der Europäischen Union jährlich Daten zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie zur Achtung der Menschenrechte bereitstellen.
Zweifelllos sind nachhaltige Investmentlösungen dringend gefragt, etwa bei Infrastrukturprojekten, wie der globalen Wasserversorgung. Schubkraft erhielt das Thema auch durch den von der Europäischen Kommission vorgelegten Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen. Kerngedanke hierbei ist die Schaffung eines EU-weit einheitlichen Klassifikationssystems. Anhand harmonisierter Kriterien soll sich beurteilen lassen, welche Tätigkeiten als ökologisch nachhaltig gelten. Insbesondere dieser Aspekt machte in der Vergangenheit Sorge, zumal oftmals unterschiedliche Bewertungsansätze herangezogen wurden. Damit soll nun Schluss sein. Ganz im Sinne der Transparenz. Alles in allem lässt sich somit sagen, dass Nachhaltigkeit längst mehr als ein Imagethema ist.