Japanische Aktien: Luft nach oben

Beitrag von Aberdeen Standard Investments
Kwok Chern-Yeh
Kwok Chern-Yeh, Head of Investment Management, Japan, Aberdeen Standard Investments*
Aberdeen Standard Investments Beitrag

2017 war ein sehr gutes Jahr für japanische Aktien. Angetrieben von der expansiven Geldpolitik vieler Zentralbanken, regem Außenhandel und sich wiederbelebenden Konsum-ausgaben legte der Topix-Aktien-index deutlich zu. Alles in allem wurde die letztjährige Rallye jedoch nur von wenigen Sektoren getragen. Insbesondere sind die Preise von Technologie-Unternehmen gestiegen – und hier vor allem die Bereiche Internet, Halbleiter und Automatisierung. Wir investieren aber nicht nach Sektoren, sondern folgen einem strengen bottom-up sowie buy-and-hold-Ansatz.

Angesichts dieser Rallye, der weltweit überzogenen Erwartungen hinsichtlich des Tempos der Anhebung der US-Zinsen und Sorgen bezüglich der Aufwertung des Yen, kam die jüngste Korrektur nicht überraschend – herrschte doch allgemein die Meinung vor, dass der Markt nun reif für eine Korrektur sei. Dieser Marktrücksetzer sollte Anleger dazu veranlassen, sich wieder auf Fundamentaldaten zu fokussieren anstatt sich von Gefühlen lenken zu lassen. Wenn Aktien wahllos verkauft werden, ergeben sich aktiven Stockpickern wie uns jedoch Chancen, von Fehlbewertungen zu profitieren, indem wir Positionen zu günstigen Preisen aufstocken oder neue Titel mit langfristigem Wachstum und vernünftigen Bewertungen aufnehmen.

Nach vorne blickend hat der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kurado, signalisiert,  das QE-Programm fortzusetzen. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die Wertpapierankäufe der Notenbanken in den USA und in Europa nur langsam zurückgefahren werden. Dieses Szenario spricht für anhaltendes Wachstum der Gewinne in Japan. Nichtsdestotrotz lässt sich die als Abenomics bekannte japanische Wirtschaftspolitik auf einen einfachen Nenner bringen: Das Land druckt Geld. Unserer Meinung nach sollte Japan seinen Arbeitsmarkt weiter reformieren und seine Unter-nehmen effizienter machen sowie außerdem in Bau, Infrastruktur und Transport investieren. Das würde sich langfristig deutlich stärker auf Wachstum und Produktivität auswirken als rein monetäre Impulse.

Japan bleibt für Anleger aber weiterhin interessant. Anlagechancen ergeben sich unserer Meinung nach aus strukturellen Veränderun-gen wie der Elektrifizierung der Automobilindustrie sowie der digitalen Vernetzung in Fabriken. Auch die  Restrukturierungsbemühungen und die wachsende Bedeutung guter Governance auf Unternehmensebene bewerten wir positiv.

Mit dem Aberdeen Global – Japanese Equity Fund sind wir derzeit an 41 Unternehmen beteiligt. Bevor wir eine Aktie kaufen, analysieren wir jedes Unternehmen sehr sorgfältig hinsichtlich Management, Bilanz, Governance, Strategie und Wettbewerbsvorteilen.

Per Ende Februar lag die Jahresrendite des Aberdeen Global – Japanese Equity Fund bei 12,8%. Der Topix legte sogar noch mehr zu. Dabei hat die Gewinndynamik der Unternehmen viele Anleger ermutigt, kurzfristige Wetten auf ehrgeizige Wachstumsziele einzugehen. Wir hingegen investieren auf Grundlage nachhaltiger Gewinne und Cashflows.

Wir erwarten, dass der Markt auf lange Sicht solide Fundamentaldaten wieder stärker belohnen wird. Deshalb setzen wir bei der Aktienauswahl weiterhin auf Qualität und günstige Bewertungen, um Risiken zu reduzieren und langfristig gute Erträge zu erwirtschaften.

www.aberdeen-asset.de

*Unter der Marke Aberdeen Standard Investments ist das Anlagegeschäft von Aberdeen Asset Management und Standard Life Investments zusammengefasst.

Risikofaktoren, die Sie berücksichtigen sollten, ehe Sie Ihr Geld anlegen:
- Der Wert jedes Investments und die Einkünfte daraus können sowohl steigen als auch fallen und Sie erhalten möglicherweise weniger als den investierten Geldbetrag zurück.
- Eine globale Anlage kann zusätzliche Renditen erzielen und das Risiko streuen. Allerdings können sich Währungsschwankungen positiv oder negativ auf den Wert Ihrer Anlage auswirken.
- Das Engagement des Fonds in dem Markt eines einzelnen Landes, was spezifische politische und wirtschaftliche Risiken in sich birgt, kann bedeuten, dass der Fonds eine stärkere Volatilität aufweist, als ein weiter diversifizierter Fonds.

 

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