»Aktien sind kein Allheilmittel einer Niedrigzinsphase.«
Seit einigen Jahren wird wieder getrommelt: Rette sich wer kann in die Aktie, vor allem um den niedrigen Zinsen zu entgehen. Es liegt mir fern, die Aktie als Geldanlage generell in Frage zu stellen. Allerdings wehre ich mich dagegen, Aktien als Allheilmittel aller Anlageprobleme einer Niedrigzinsphase anzusehen. Eine Niedrigzinsphase dämpft bei allen Anlageklassen die Ertragserwartungen. Denn dass die Preise von Aktien und Immobilien parallel zu den fallenden Zinsen stark gestiegen sind, widerlegt mitnichten diesen Zusammenhang. Er ist im Gegenteil der Beweis dafür: Mit stark gestiegenen Kursen nehmen zwangsweise die erwartbaren künftigen Wertsteigerungen ab, die Rückschlagsrisiken zu. Genau das sehen wir nun am Beginn der Zinswende am Aktienmarkt.
Interessant ist ein Blick auf die Marktgegenseite, auf die Anbieter von Aktien, die Aktiengesellschaften. Denn wenn Aktien im großen Stil gekauft werden sollen, braucht es Verkäufer frischer Aktien. Aktiengesellschaften selber wiederum emittieren angesichts günstiger Kreditfinanzierung kaum noch Aktien, kauften 2017 sogar per Saldo mehr zurück als sie emittierten. In den USA sieht es da nicht besser aus. Was passiert, wenn man die Menschen nun als Reaktion auf das niedrige Zinsniveau veranlasst, im großen Stil Aktien zu kaufen, obwohl kaum Aktien neu auf den Markt kommen? Da entsteht eine Blase. Zur Jahrtausendwende waren wir schon einmal an dem Punkt, als die Begeisterung für Aktien keine Grenzen kannte, ein New-Normal verkündet wurde, nur um kurz darauf einen beispiellosen Absturz zu erleben. In der Altersvorsorge ist die richtige Mischung entscheidend. Sie kombiniert verschiedene Anlageklassen zu Produkten mit Sicherheiten und Chancen. Die zunehmende Vielfalt des Angebots an Altersvorsorgeprodukten kommt dabei den Kunden zugute. Die wichtigste Gemeinsamkeit bleibt eine Garantie für das Leben, dass eine private Vorsorge im Alter den nötigen Konsum lebenslang finanziert.
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