Club der Stars

Wer seinen Mitarbeitern etwas Gutes tun will, hat dazu viele Möglichkeiten. Sehr beliebt und dabei effektvoll ist die Incentive-Reise.
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Illustration: Amarins de Jong
Mirko Heinemann Redaktion

Im großen Saal des Hotel Estrel in Berlin-Neukölln herrscht Partystimmung. Das Modeschmuckunternehmen Energetix stellt seine neue Kollektion vor – präsentiert von der Moderatorin Barbara Schöneberger. Einer der wichtigsten Programmpunkte bei der Feierlichkeit ist die Vorstellung der besten Verkäufer. Die Energetix-Vertriebsmitarbeiterin Marion ist eine davon. „Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal im Star Club“, jubelt sie vor ihren Freundinnen. „Ich hab‘s geschafft! Ich fliege nach Kanada!

 

Rund 4.000 aktive Vertriebsmitarbeiter hat Energetix allein in Westeuropa, alle arbeiten selbstständig im Direktvertrieb. Sie präsentieren den Schmuck auf Verkaufsparties zu Hause bei Kunden oder auf Messen und erhalten dafür Provision. Je erfolgreicher sie sind, desto mehr Vergünstigungen erhalten sie von dem Unternehmen. Erreichen sie bestimmte Umsatzspannen, gibt es zur Belohnung eine Fernreise. „Das sind Reisen, die Trainingsaspekte haben, also die Kommunikation unter den Besten fördern“, erläutert Energetix-Geschäftsführer Roland Förster. „Außerdem haben sie natürlich auch einen Incentive-Charakter.“ 

 

Da ist es wieder, das Zauberwort: „Incentive“. Darunter versteht man in der Business-Welt alle Anreize, „die auf Grund ihrer motivierenden Wirkung zur Leistungssteigerung der Mitarbeiter im Sinne der unternehmerischen Zielsetzung herangezogen werden“, so sagt es das Wirtschaftslexikon. Was unter Arbeitgebern längst Allgemeingut ist: Neben einer Geld- oder Sachprämie ist eine Reise für Mitarbeiter und ihre Familien in ganz besonderem Maß dazu geeignet, Motivation und damit die Leistungsbereitschaft von Angestellten zu fördern – nicht zuletzt dann, wenn sie ein nachhaltiges Erlebnis verspricht, das man mit Vorgesetzten und Kollegen teilt. Solche Maßnahmen tragen zum Teambuilding bei und steigern damit den Erfolg von Unternehmen. 

 

Laut Studie der Incentive Research Foundation IRF werden „Travel Incentives“ eine immer beliebtere Art der Mitarbeiterbelohnung, und das weltweit. Top-Ziele sind Nordamerika, die Karibik und Länder in Europa. Besonders interessant sind bei diesen Zielen die vielseitigen kulturellen Erfahrungen, die individuell auf die einzelnen Personen angepasst werden können, so die IFR. Immer stärker gefragt im Incentive-Bereich sind auch Weinreisen oder Gourmet-Reisen. Teilweise werden hier Ehepartner oder Familienmitglieder von den Unternehmen mit eingeladen. Kulturreisen und Städtereisen kommen ebenfalls häufig zum Einsatz.

 

Aufgrund des steigenden Körperbewusstseins erfreuen sich Gesundheits- und Wellness-Programme großer Beliebtheit. Dazu gehören auch sportliche Aktivitäten im Klettergarten, Wandern oder Rafting. Alternative: Schafehüten. Wer noch nicht die richtige Idee hat, kann auf professionelle Incentive-Reiseveranstalter zurückgreifen. Sie planen und organisieren in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen eine auf das Unternehmen zugeschnittene Reise. Und können auch einen Schritt weiter gehen, wenn der Arbeitgeber das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden möchte. Warum eine Führungskräftetagung immer im professionellen Tagungshotel durchführen? Eine Alternative zum Beispiel wäre ein Segelschiff. 

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