Von Projektmanagement 4.0 zur agilen Organisation

Agilität ist eine Reise, die nicht von Anfang bis Ende geplant werden kann. Das erfordert Mut von Unternehmen.
Markus F. Wanner
Markus F. Wanner, Partner, Tiba Managementberatung GmbH
Tiba Managementberatung GmbH Beitrag

Für die meisten Unternehmen führt an einer agilen Organisation kein Weg vorbei, wenn sie in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen. Allerdings beginnt dieser Weg zunächst meist mit kleinen Schritten – etwa mit ersten agilen Methoden in einzelnen Projekten. Agiles Projektmanagement ist dabei jedoch mehr als das mittlerweile weit verbreitete Scrum. Denn wer agil mehr Effizienz erreichen will, braucht ebenso Design Thinking, Critical Chain Project Management, Lean und Kanban – und vermutlich ein Wörterbuch, um diese neuen Methoden einordnen zu können.

Bevor Sie jetzt nachschlagen – alle diese agilen Managementansätze haben eins gemeinsam: Sie benötigen das entsprechende Mindset. Es geht nicht um ein „Entweder-oder“, also um „klassisch“ versus „agil“, sondern vielmehr um ein „Sowohl-als-auch“. Das wiederum heißt im Umkehrschluss, dass von Fall zu Fall entschieden werden muss, welche Methoden zum Einsatz kommen.

Organisation als lebendiges System

Doch zunächst die Frage, was Agilität überhaupt bedeutet. Im Prinzip ist es die Fähigkeit einer Organisation, sich permanent, flexibel und schnell an sich verändernde Bedingungen anzupassen – eben genau das, was Digitalisierung und disruptive Tendenzen heute von Unternehmen verlangen. Nur wer die nötigen Kompetenzen aufbaut, um agil zu handeln, wird dem Ziel näher kommen, irgendwann tatsächlich agil zu sein. Agilität bedeutet ständige Weiterentwicklung. Die Organisation wird zum lebendigen System. Allerdings benötigt ein Unternehmen auch Rückgrat, seinen ganz eigenen agilen Weg zu gehen – mit vielen unbekannten Schritten. Es ist eine Art Reise, die eben nicht von Anfang bis Ende vorausgeplant werden kann – getreu dem Motto: Learning by doing. Teams setzen sich aus allen Bereichen und Hierarchieebenen zusammen. Es wird an Pilotprojekten und Prototypen gearbeitet und die daraus entstehenden Erfahrungen werden gesammelt und genutzt.

Ohne Kulturwandel kein Change

An dieser Stelle wird deutlich: Der entscheidende Erfolgsfaktor der agilen und digitalen Transformationen ist der Mensch. Es geht um die Kultur, ein agiles Mindset und Leadership, um Trainings in adaptiven Methoden sowie um die Förderung von Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Entsprechend kommt auch den Führungskräften eine wichtige Rolle zu. Führungskräfte müssen loslassen können, offen sein für völlig neue Formen der Zusammenarbeit, die sinn- und wirkungsvoller sind. Diese neue Führung ist ein zentrales, zwingend notwendiges Element einer agilen Organisation.

projektmanagement.tiba.de

Erster Artikel