Der Einzelhandel kann ein Vorreiter im Bereich künstliche Intelligenz werden

Beitrag von GK Software
Rainer Gläß
Rainer Gläß, Gründer und CEO der GK Software AG. Herausgeber des Fachbuchs: Handel 4.0. Die Digitalisierung des Handels – Strategien, Technologien, Transformation.
GK Software Beitrag

Herr Gläß, Ihr Unternehmen GK Software ist international marktführend im Bereich Software für den Einzelhandel. Viele große und internationale Händler setzen auf die auch von SAP vertriebenen GK-Lösungen für die Steuerung ihrer Filialen und für die gezielte Ansprache der Konsumenten. Warum hat sich Ihr Unternehmen jüngst mit einer Übernahme im Bereich Künstliche Intelligenz verstärkt?
Wir sind seit fast 30 Jahren erfolgreich für den Einzelhandel tätig. Nachdem diese Branche lange Zeit nicht als besonders innovativ und IT-affin galt, erleben wir seit Jahren einen massiven Schub, der mit Etiketten wie Digitalisierung oder Handel 4.0 gekennzeichnet wird. Dabei sind es vor allem die Konsumenten, die den Handel immer weiter vorantreiben – durch nahezu überall verfügbare Breitbandverbindungen und Smartphones, mit denen sie an jedem Ort und zu jeder Zeit agieren wollen. Täglich entstehen auf diese Weise gewaltige Datenmengen, die sehr viel Wissen enthalten. Ich bin der festen Überzeugung, dass künstliche Intelligenz der Schlüssel dafür ist, um mit diesem Wissen den Wünschen der Konsumenten immer besser gerecht zu werden.


Was macht aus ihrer Sicht künstliche Intelligenz aus – wo endet die Auswertung von Massendaten mit statistischen Mitteln und worin liegt die Intelligenz der neuen Verfahren?
Künstliche Intelligenz oder KI ist zunächst ein Sammelbegriff für eine ganze Reihe von Verfahren und Methoden, die sich gegenwärtig vor allem auf die Auswertung unterschiedlicher Informationen wie Sprache, Bilder, Daten oder Ereignisse konzentrieren. Der Übergang von der klassischen Datenanalyse hin zu KI beginnt da, wo Algorithmen in der Lage sind, selbstständig auf ein bestimmtes Ziel hin zu arbeiten und dabei Lernprozesse zu durchlaufen, die das Ergebnis immer mehr verfeinern. Machine Learning und Reinforcement Learning machen es bereits jetzt möglich, Muster in großen Datenmengen zu erkennen und daraus immer bessere Entscheidungen zu generieren. Damit können viele bestehende Prozesse effizienter gemacht werden und es entstehen neue, die überhaupt erst durch den Einsatz von KI umgesetzt werden können.
 

Wo erwarten Sie die rasantesten Fortschritte, die durch künstliche Intelligenz getrieben werden?
Generell wird KI vor allem in solchen Bereichen Einzug halten, in denen auf der Basis von großen Datenmengen und zahlreichen Parametern wiederkehrend Entscheidungen getroffen werden. Am weitesten fortgeschritten scheinen z.Z. das autonome Fahren, Sprach- und Bilderkennung sowie die Analyse medizinischer Daten zu sein. Aber auch in vielen anderen Bereichen, wie z.B. der Kommunikation mit Kunden gibt es bereits jetzt hervorragende Beispiele für den Einsatz von KI. Ich glaube sogar, dass der Einzelhandel im harten Wettbewerb um die optimale Kundenansprache und -bindung zu einem der Vorreiter beim Einsatz von künstlicher Intelligenz werden kann, wenn nicht sogar muss.
 

Sie sprechen die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Handel an. Welche Prozesse glauben Sie werden hiervon am meisten profitieren können?
KI wird die Händler in die Lage versetzen, schneller auf neue Situationen zu reagieren und neue oder bessere Lösungsansätze zu finden. Das wird nahezu alle datenintensiven Geschäftsprozesse betreffen - von der Warenbestellung über Logistik und Personaleinsatz bis hin zum Prizing und zur Kundenansprache. Damit werden der Einsatz von KI und vor allem die daraus resultierenden Ergebnisse zu einem wettbewerbskritischen Faktor. Letztendlich wird KI die Digitalisierung des Handels auf eine neue Stufe heben, weil sie es ermöglicht, Entscheidungen schneller und mit besserem Wissen zu treffen.
 

www.gk-software.com

Nächster Artikel