Dämmsysteme – Langlebig und effizient

Über Dachflächen geht bei unzureichender Wärmedämmung viel wertvolle Energie verloren.
Wenn der Aufbau stimmt, das Dach also sicher abgedichtet und effizient gedämmt ist, dann sind der weitere Aufbau eines Gründachs oder einer Photovoltaikanlage immer ein Gewinn.
Wenn der Aufbau stimmt, das Dach also sicher abgedichtet und effizient gedämmt ist, dann sind der weitere Aufbau eines Gründachs oder einer Photovoltaikanlage immer ein Gewinn. / Bilder: Paul Bauder, Stuttgart
Paul Bauder GmbH & Co. KG Beitrag

Mit einer hochwertigen Abdichtung und einem dachspezifischen Dämmsystem lassen sich sparsame Häuser bauen und in der Sanierung 30 bis 40 Prozent Energie und Kosten sparen, gleichzeitig Komfort und Gebäudewert steigern.
 

Flachdächer sind der am stärksten beanspruchte Teil eines Gebäudes und extremen Belastungen ausgesetzt. Nachhaltige Dächer sparen mit einem gut geplanten und fachgerecht verarbeiteten Dachaufbau aus dauerhafter Abdichtung und leistungsstarker Dämmung Energie und schonen Ressourcen.

Langlebigkeit ist nachhaltig

Jährlich werden in Neubau und Sanierung rund 200 Millionen Quadratmeter Flachdächer abgedichtet. Ihre Lebensdauer beträgt durchschnittlich 20 bis 25 Jahre. Durch den Abriss entstehen Milliarden Tonnen Abfall und der Neubau verbraucht weitere wertvolle Ressourcen.
Nachhaltige Planung geht anders: Hochwertige Abdichtungssysteme erreichen eine doppelt so lange Lebensdauer im Vergleich zu normalen Abdichtungen und verbrauchen halb so viele Ressourcen. Das nachhaltige Ziel sollte also ein gut gedämmtes, sicher abgedichtetes Dach für ein gesamtes Gebäudeleben sein.

Dämmkraft – Umwelt – Eigenschaften

Mit den Anforderungen an den Wärmeschutz steigen auch die Anforderungen an die Dämmstoffe. Bei der Materialwahl geht es darum, eine möglichst nachhaltige, wirkungsvolle Dämmleistung zu erreichen. Die optimale Wärmedämmung hängt vor allem von der Effizienz des Dämmstoffs und dem angestrebten U-Wert ab. Der U-Wert bestimmt je nach gewähltem Dämmstoff und Wärmeleitfähigkeit die daraus resultierende Dicke.

Der Hochleistungsdämmstoff Polyurethan-Hartschaum, PUR/PIR, besitzt mit Wärmeleitstufe WLS 023 den besten Dämmwert im Vergleich zu gebräuchlichen Wärmedämmstoffen. Das bedeutet höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke. Mit nur 120 Millimetern erfüllt PUR/PIR bereits den langfristig sinnvollen U-Wert ≤ 0,19 W/m2K. Vergleichbare Materialien der WLS 045 benötigen für ein gleiches Ergebnis fast die doppelte Aufbauhöhe.  Doppelte Aufbauhöhe bedeutet aber nicht nur einen weit größeren Aufwand an Transport und bei der Verarbeitung. Auch bei der Ausgestaltung von Details können Probleme entstehen, die das Potenzial für Verarbeitungsfehler erhöhen.

Ganz zu schweigen vom Gewicht: Ist es doch ein schwerwiegender Unterschied, ob ein Dach von 1.000 Quadratmetern mit leichten 3.500 Kilogramm PIR oder mit dem achtfachen Gewicht von rund 27 Tonnen Mineralfaser zusätzlich belastet wird.

Auch eine Rolle für die Nachhaltigkeit spielen Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Hier allerdings wird leider sehr oft pauschaliert. So werden Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf oder Holz besser bewertet als Dämmstoffe aus nicht nachwachsenden Rohstoffen. Stimmt das denn? Die Umweltproduktdeklaration EPD beschreibt mit dem Primärenergiebedarf den Bedarf an Rohstoffen und Energie für die Herstellung eines Produktes und gibt damit eine Kennzahl für einen Vergleich. Bezogen auf die Produktgattung Dämmstoffe enthält der Primärenergiebedarf nur einen Teil der Wahrheit, denn er vergleicht nur MJ/m3 mit MJ/m3. Man muss jedoch auch hier den U-Wert unseres Beispiels von 0,19 W/m2K als objektive Vergleichsbasis heranziehen.

So ergeben sich für die aufgeführten Dämmstoffe folgende Werte für den Primärenergiebedarf: EPS 333 MJ/m³, PUR/PIR 363 MJ/m³, Mineralfaser 712 MJ/m³, Holzfaser 1.695 MJ/m³. Hierbei sind die Nutzungsphase und die Nachnutzungsphase nicht berücksichtigt.

PUR/PIR – der nachhaltige Hochleistungsdämmstoff

Die Betrachtungen zeigen, dass PIR-Wärmedämmelemente die höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke und gleichzeitig hervorragende Umweltwerte aufweisen. Dabei sind die Platten formstabil, tritt- und druckfest, temperatur- und heißbitumenbeständig, chemisch und biologisch beständig, geruchsneutral und physiologisch unbedenklich, schimmel- und fäulnisfest und unverrottbar, so dass ihre Funktion über viele Jahrzehnte sichergestellt ist.

Damit die Dämmung keinen Schaden nimmt, darf die hochwertige Abdichtung nicht fehlen. Ob Bitumen oder eine Kunststoffbahn das richtige Material ist, weiß am besten der Berater desjenigen Herstellers, der werkstoffübergreifend alle Materialien aus eigener Herstellung für die Dachdämmung anbietet. Er berät Planer, Architekten und Bauherren bei der Auswahl der richtigen Produkte, von der Planung bis zur Abnahme.

Doch ist ein Dach ohne Zusatznutzen heute noch als nachhaltig zu bezeichnen? Sind Flachdächer, die nicht begrünt sind oder keine Energie gewinnen, nicht verschenkte, bebaute Flächen?

Gründach und Photovoltaik – nachhaltiger Zusatznutzen auf dem Dach

Der Dachgarten auf der Wohnanlage, das Dachbiotop zum Artenschutz auf dem Verwaltungsgebäude oder eine Photovoltaikanlage auf der Industriehalle – Flächenversiegelung auszugleichen und dabei einen Zusatznutzen zu erzielen oder versiegelte Flächen für die zusätzliche Gewinnung erneuerbarer Energien einzusetzen – Möglichkeiten gibt es viele. Die verstärkte Nutzung von Flachdächern könnte vor allem in Ballungsgebieten eine sinnvolle und ertragreiche Herausforderung werden. Sie erlauben vielfältige Zusatznutzen auf bereits bebautem Grund. Vielleicht auch eine Verpflichtung gegenüber Natur und Energiewende?

Wenn das Dach sicher abgedichtet und effizient gedämmt ist, dann sind der weitere Aufbau eines Gründachs oder einer Photovoltaikanlage immer ein Gewinn.

Gründächer mindern die negativen Auswirkungen der Flächenversiegelung, verlängern die Lebensdauer der Dachabdichtung und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Mensch und Tier. Sie entlasten als Wasserspeicher die Entwässerungssysteme, binden Staub, heizen sich auch bei extremen Temperaturen kaum auf, verbrauchen CO2 und sorgen als Sauerstoffproduzent für ein besseres Klima.

Moderne Photovoltaikanlagen gewinnen auf gut gedämmten, dauerhaft sicheren Dächern viele Millionen Kilowattstunden Strom. Hochwertige, dachspezifische Systeme sind eine Entscheidung für Nachhaltigkeit.

www.bauder.de

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