Kundenbonität kennen, Zahlungsausfälle vermeiden

Beitrag der SCHUFA Holding AG
Grit Bantow Leiterin Center of Competence B2B, SCHUFA Holding AG
SCHUFA Holding AG Beitrag

Auch wenn die Insolvenzzahlen in Deutschland auf einem historischen Tiefstand sind, ist es für kleine und mittelständische Unternehmen unerlässlich, Maßnahmen zum Schutz vor Zahlungsausfällen zu ergreifen. In Zeiten der Digitalisierung sind Geschäftspartner und Auftraggeber oft nicht mehr persönlich bekannt, gleichzeitig steigen die Erwartungen des Gegenübers an Schnelligkeit und Convenience – auch im Geschäft mit Firmenkunden. Wie auch kleine und mittelständische Unternehmen diesen Spagat meistern können, erläutert Grit Bantow, Leiterin des Center of Competence B2B bei der SCHUFA Holding AG.

 

Warum ist der Schutz vor Zahlungsausfällen gerade auch für kleine und mittelständische Unternehmen so wichtig?
Kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Selbstständige und Freiberufler sind bei Zahlungsausfällen schnell selbst von Liquiditätsproblemen oder Insolvenz bedroht. Sie haben dann nicht nur „umsonst“ gearbeitet, sondern in der Regel für die Erfüllung des Auftrags im Vorfeld Material angeschafft, das sie dann nicht refinanzieren können.   

 

 Worauf kommt es im Geschäft mit Firmenkunden in puncto Risikomanagement an?
 Grundsätzlich erwarten Firmenkunden heute den gleichen Komfort, den sie aus ihrem Privatleben kennen, zum Beispiel schnelle Geschäftsabschlüsse und auch schnelle Entscheidungen darüber, ob sie auf Rechnung zahlen können – egal ob der Auftrag vor Ort oder online erteilt wird. Gleichzeitig ist die Bonitätsprüfung bei Firmenkunden oftmals deutlich aufwendiger als bei Privatkunden. Wirtschaftsauskünfte werden meist erst bei Eingang der Anfrage recherchiert und auch die Auswertung kostet Zeit. Zudem sind recherchierte Firmenauskünfte meist subjektiv, da sie vom Unternehmen selbst beantwortet werden. Um schnelle und sichere Entscheidungen zu treffen, müssen Informationen aus allen verfügbaren objektiven Quellen digital und in Echtzeit zur Verfügung stehen.

 

Was kann die SCHUFA hier für Unternehmen tun?
Die SCHUFA kann aktuell zu sechs Millionen Unternehmen, Kleingewerbetreibenden, Selbstständigen und Non-Profit Organisationen objektive, valide Auskünfte liefern. Darüber hinaus enthält die SCHUFA-Personendatenbank Informationen zu 67,7 Millionen Privatpersonen. Informationen aus der Unternehmensdatenbank können mit Bonitätsinformationen zur Unternehmensführung aus der Personendatenbank kombiniert werden.

 

Welchen Vorteil hat das für die Bonitätsbewertung von Firmenkunden?
Die Kombination von Unternehmensdaten mit Bonitätsinformationen zur Unternehmensführung liefert bei Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern wertvolle Erkenntnisse zur Bonität des Unternehmens. Diese Firmen sind stark inhabergeprägt, das heißt, das private Finanzverhalten der Unternehmensführung kann die Finanzen des Unternehmens erheblich beeinflussen. Gibt es bei Inhabern und Funktionsträgern bereits Zahlungsstörungen oder Insolvenzen, so sollte ein kreditgebendes Unternehmen das wissen. Da 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland weniger als 20 Mitarbeiter haben, sind Wirtschaftsauskünfte mit Menschenkenntnis unerlässlich für das Risikomanagement. Das zeigt sich ganz besonders auch bei der Bewertung von Unternehmens-Neugründungen.  In diesem Fall ist zum Unternehmen selbst meist nichts bekannt und die Informationen zur Unternehmensführung sind entscheidend. So wird auch Geschäft mit Kunden möglich, denen sonst aufgrund mangelnder Bonitätsinformationen kein Vertrag oder nur für den Kunden ungünstigere Konditionen angeboten worden wären. Hiervon profitieren Unternehmen und Kunden gleichermaßen.

 


www.schufa.de/b2b

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